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Für Volker Gruhn sind Daten der Rohstoff, aus dem der Unternehmenserfolg von morgen gebaut wird.
2022 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 91
In vielen Unternehmen klafft eine Lücke zwischen
dem Anspruch an die IT und der Aufstellung
der IT. Die Aufstellung stammt aus Zeiten
vor der digitalen Transformation. Aktuell soll
der oder die Head of IT die Kosten gering und
den Laden am Laufen halten. Die IT sitzt
immer noch im Keller und kümmert sich um
Hard- und Software. Der Anspruch hingegen
definiert sich aus der gewachsenen Bedeutung
der IT für das Entwickeln neuer Geschäftsmodelle.
Um diese Diskrepanz aufzulösen, bieten
sich Organisationsformen an, die auf Chief
Information Officer (CIO) und Chief Digital
Officer (CDO) setzen.
Traditionell kümmert sich der CIO um Themen
wie ERP- oder CRM-Systeme und den
Betrieb. Hier kann der – falsche – Eindruck
entstehen, es geht beim CIO ausschließlich um
das Verwalten des Bestehenden. Aber: Angesichts
künstlicher Intelligenz und digitaler
Transformation geht seine Aufgabe darüber
hinaus. Er sitzt mit seinem Team an den Datenquellen.
Das Sammeln, Aufbereiten, Verdichten
und Erschließen weiterer Quellen und das Nutzen
der Daten für neue Anwendungsfälle – all
das ist ohne ein kompetentes CIO-Team nicht
möglich. Auf der Agenda des CDO stehen diese
datengetriebenen Geschäftsmodelle. Er sucht
mit seinem Team nach den Chancen, die Technologien
eröffnen.
Diese Aufgabenbereiche kann theoretisch auch
eine Person übernehmen. Aber jeder Bereich
erfordert sein eigenes Fachwissen und auch
unterschiedliche Managementtypen. In der Praxis
werden sie deswegen in der Regel auf zwei
Schultern verteilt.